Statik und Tragfähigkeit

Die Befestigung von Solaranlagen auf Dächern und an Außenwänden (Fassaden) muss im Allgemeinen statisch geprüft werden. Der Kraftverlauf muss bis in die Tragkonstruktion nachgewiesen werden.

 

Regelungen und Normen für den statischen Nachweis

  • Merkblatt Solartechnik für Dach und Wand
    Deutsches Dachdeckerhandwerk – Regelwerk –
  • DIN 1055-2
    Titel: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 2: Bodenkenngrößen
  • DIN EN 1991-1-1/NA (zuvor DIN 1055-3)
    Titel: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 3: Eigen- und Nutzlasten für Hochbauten
  • DIN EN 1991-1-3/NA (zuvor DIN 1055-5)
    Titel: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 5: Schnee- und Eislasten
  • DIN EN 1991-1-4/NA (zuvor DIN 1055-4)
    Titel: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 4: Windlasten

Unterschieden wird darin zwischen verschiedenen Lasten: Ständige Lasten bzw. Eigengewicht, Schneelasten und Windlasten (Winddruck / Windsog).

 

Tragfähigkeit der Gebäudekonstruktion

Für den Nachweis der Tragfähigkeit der Gebäudekonstruktion in Bezug auf Wind- und Schneelasten ist der Bauherr bzw. Auftraggeber verantwortlich (ggf. muss ein Einzelnachweis geführt werden).

Lösungsansätze bei nicht ausreichender zusätzlicher Belastungsmöglichkeit:

  • grundsätzlich: Überprüfung der bestehenden Konstruktion, ggf. Nachbesserung (z.B. bei der Vernagelung)
  • Hinzufügen von Verstärkungselementen (z.B. für Pfetten)
  • (automatisierte) Lösung finden, um Module frei von Schnee zu halten

 

Tragfähigkeit der PV-Anlage

Der statische Nachweis bzgl. Wind- und Schneelasten ist vom Hersteller der Solaranlage zu führen. Dieser muss den Nachweis für die Tragfähigkeit des Kollektors bzw. Moduls, des Montagesystems bis zur Befestigung im bzw. am Gebäude unter Berücksichtigung des vorhandenen Untergrundes nach den gültigen Vorschriften erbringen.

Welche Informationen benötigt der Hersteller zur Berechnung der Tragfähigkeit?

  • Gebäudestandort (Adresse)
    • Schnee- und Windlastzone
    • exponierte Lage, Randlage, innerstädtische Lage etc.
    • Dachform (Walmdach, Pultdach, Satteldach etc.)
    • Ausrichtung der Anlage
    • Modulanordnung (hochkant oder quer)
    • Dachneigung
  • Art der Dacheindeckung, Dachabdichtung mit Materialangaben (ggf. Datenblatt)
  • Art der Unterkonstruktion (Dachstuhl, Stahlkonstruktion, Trapezblech) mit Zusatzinformationen über z.B. Sparrenabmessungen und Abstände, Profilhöhen, Blechdicke, Sickenabstand etc.
  • gewählte Anlagenform und gewählte Unterkonstruktion (Stützenwahl, Schienenform, Modulklemmen, Modulhersteller und Modulbezeichnugen etc.)
  • Skizze über Modulanordnung mit Bemaßung zu Dachrand und Dachaufbauten