Wärmepumpe

Mithilfe einer Wärmepumpe wird die (kostenlose!) Umweltwärme aus Erdreich, Grundwasser oder Luft genutzt. Dabei wird die Wärme der Umwelt entzogen und mithilfe eines Kältekreislaufs auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. Der Kältekreislauf in der Wärmepumpe wird von einem mit Strom zu versorgenden Kompressor angetrieben. Dies ermöglicht dann sowohl das Heizen eines Gebäudes als auch die Warmwasser-Aufbereitung, wobei die Wärmepumpe das 3-5-fache der eingesetzten Energie erzeugt.
Eine wichtige Kennzahl i.Z.m. Wärmepumpen ist die sog. Jahresarbeitszahl (JAZ). Liegt die JAZ bei 3,4 produziert die Wärmepumpe aus 1 kWh Strom 3,4 kWh Wärmeenergie.

Voraussetzung für einen effizienten Einsatz von Wärmepumpen ist eine sehr gute Wärmedämmung des Gebäudes und ein Niedertemperatur-Wärmeabgabesystem, wie beispielsweise eine Fußboden- oder Wandheizung, mit Vorlauftemperaturen unter 35°C. Grundsätzlich sind Wärmepumpen auch für höhere Vorlauftemperaturen geeignet, allerdings sinkt mit einer Erhöhung der Vorlauftemperatur die Effizienz der Wärmepumpe.

Oftmals können Wärmepumpen aber auch in Verbindung mit Radiatoren, also normalen Heizkörpern, installiert werden. Hierzu hat sich ein einfacher Test etabliert: Vorlauftemperatur des Heizkessels an einem kalten Wintertag auf 50 Grad regeln und die Thermostate der Heizkörper aufdrehen. Ist die Heizleistung ausreichend, sind die vorhandenen Heizkörper für eine Wärmepumpe geeignet. Ist dies nicht der Fall, sind vor allem Niedertemperaturheizkörper eine unkomplizierte Lösung, um die Vorlauftemperatur zu senken.

Eine Wärmepumpe kann in Verbindung mit einer PV-Anlage sehr interessant sein, vor allem auch für die Warmwasser-Aufbereitung im Sommer. Hier wird die Wärmepumpe zugeschaltet, sobald Überschüsse produziert werden, die ansonsten ins Netz eingespeist würden. Diese wärmt dann den Pufferspeicher der Warmwasser-Versorgung auf, sodass die Haupt-Heizung (z.B. Brennwertkessel) im Sommer nicht mehr eingeschaltet wird. Auch das spart wiederum Kosten und reduziert den CO²-Abdruck. Dieses System macht aber nur Sinn, wenn ohnehin eine Erneuerung der Heizung ansteht. Alternativ ließe sich ggf. mit Heizstäben arbeiten. (Beispiel: Heizstab Brötje ESH 3)
Eine solche Konstellation ist effektiver als eine Solarthermie. Von Solarthermie ist als Neu-Installation also eher abzuraten, weil sie wertvolle Fläche einnimmt, die besser mit effizienterer PV belegt wäre. Hinzu kommt: Wärmepumpen für die Warmwasser-Bereitstellung können bei gut abgestimmter Einstellung einen erweiterten Speicher für den eignen PV-Strom darstellen. Dabei wird der Wärmespeicher tagsüber etwas stärker als üblich aufgeheizt, sodass die Energie über Nacht ausreicht. Ein großer Pufferspeicher ist dann sinnvoll.

In Verbindung mit einer PV-Anlage können Wärmepumpen zu 100 % nachhaltig betrieben werden. Außerdem ist mit eigenem PV-Strom zu heizen natürlich unschlagbar günstig, selbst wenn als Absicherung ggf. mit einer Gastherme als Hybrid für den tiefen Winter gearbeitet wird.

Bis zu einer Heizlast von 16 kW lassen sich Wärmepumpen wirtschaftlich betreiben. Dabei gilt: je geringer die Heizlast, desto wirtschaftlicher ist die Wärmepumpe. Bei einer Heizlast > 16 kW würde eine Wärmepumpe mit einer sehr hohen Leistung benötigt, was jedoch die Kosten und den Strombedarf derart erhöht, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich ist. Eine reine Wärmepumpenheizung für den Gesamt-Wärmebedarf ist in der Regel nur für Neubauten oder sehr stark wärmesanierte Häuser wirtschaftlich sinnvoll.

Mehr dazu auf YouTube:
Energiesparkommissar
Wärmepumpen im Altbau I. – Geht das?
Wärmepumpe im Altbau II – So geht’s!
Wärmepumpe im Altbau III – Antworten

 

Verbrauch und Auslegung

Zu den Richtwerten bzgl. des Verbrauchs einer Wärmepumpe: Dieser lässt sich leicht über den Verbrauch von Gas oder Öl und der Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe ableiten. Hat dein Kunde z.B. 18.000 kWh Gas verbraucht, kannst du dies durch die JAZ 4 (üblich ist eine JAZ von 3,5-4,5) dividieren. In diesem Beispiel kannst du mit ca. 4.500 kWh Jahresverbrauch durch die Wärmepumpe rechnen.

Noch ein Hinweis zur Auslegung der Wärmepumpe: Diese lässt sich ebenfalls über den Jahresverbrauch von Gas oder Öl recht leicht ermitteln, indem du den Verbrauch durch den Faktor 2.000-2.300 (Gas) oder 2.500 (Öl) teilst. Bei 18.000 kWh Gasverbrauch sollte die Wärmepumpe bei Faktor 2.300 mit ca. 8 kW Kapazität ausgelegt werden.

 

Versicherung

Hausbesitzer, die bereits eine Wärmepumpe betreiben oder jetzt die Anschaffung planen, sollten den richtigen Versicherungsschutz für ihre Investition bedenken.
Die Versicherung der Wärmepumpe kann z.B. in die Wohngebäudeversicherung eingeschlossen werden. Alternativ kann natürlich auch eine eigenständige Police für die Wärmepumpe abgeschlossen werden.
Eine übliche Hausrat­versicherung leistet allerdings nicht für Wärmepumpen.